Donnerstag, 25. Juni 2009

F# - Teil 1

Vorgestern habe ich einen Vortrag bei der User Group Köln über F# gehalten. Dort habe ich über meine Erfahrungen mit F# geredet und ein paar Sprachfeatures gezeigt. Leider waren 30 Minuten viel zu wenig um alles zu zeigen und auch noch Fragen zu beantworten. In den kommenden Blogeinträgen werde ich daher meine Erfahrungen mit F# schriftlich festhalten.

F# ist eine neue Programmiersprache in der .NET Familie. Diese wird in VS2010 neben VB und C# eine der Hauptsprachen für die .NET Entwicklung werden; so der Plan.

Déjà-vu

Als ich zum ersten Mal die Beta1 von VisualStudio 2010 öffnete, hatte ich ein Déjà-vu Erlebnis. F# hatte ich bereits in VS2008 ausprobiert, aber erst mit VS2010 ist mir bewusst geworden, was Microsoft da eigentlich vor hat. Und dann lief es mir eiskalt den Rücken runter. Denn als ich zum ersten Mal vor ca. 6 Jahren ein VisualStudio 2003 installierte, um .NET zu lernen, stand neben VB und C# eine weitere Programmiersprache zur Auswahl; und das war J#.

Welchen Weg J# gegangen ist, muss ich nicht erwähnen. (Wer noch aktiv in J# programmiert, der möge sich bitte bei mir melden!). Könnte das gleiche Schicksal F# ereilen?

J# vs. F#

Die Frage ist, ob nur weil F# in VS2010 bereits vorinstalliert ist und man es sich nicht separat herunterladen muss, dieses dann auch öfters genutzt wird. Bei J# hat das ja auch nicht geholfen.

Nun, auf den ersten Blick hat F# ein schlechtes "Karma". Warum kann man aber doch sagen, das F# seinen Weg machen wird?

 

J#

C#

F#

Paradigma

objektorientiert

objektorientiert

funktional

Sprachfamilie

C

C

ML

Kompatibilität

JAVA

-

OCAML

Vergleich von J# und F#


 

Der Vergleich zeigt, dass sich J# und C# einfach zu ähnlich sind, als dass es einen wirklichen Gewinn bringen wurde. Wer Java programmieren will, der macht das mit Java und nicht mit J#. Zumal man mit Eclipse eine weitaus bessere Entwicklungsumgebung hat. F# hat hingegen nichts mit C# zu tun. Die Sprache basiert nicht auf C sonder auf ML (Meta Language). Auch die Art der Programmierung ist anders, nämlich funktional. Microsoft hat jedoch mit F# ein paar Zugeständnisse gemacht. F# bezeichnet sich selber als "Multi Paradigmen" Programmiersprache, im Gegensatz zu reinen funktionalen Programmiersprachen wie Haskell. Man kann z.B. mit F# objektorientierte Klassenbibliotheken definieren, die von anderen .NET Programmen aufgerufen werden können.

Fazit

F# kann nicht mir J# verglichen werden, auch wenn es viele Ähnlichkeiten aufweist. Nicht in der Art der Syntax, sondern in der Art wie F# marketingtechnisch platziert wird. Ich vermute ganz stark, dass F# einen großen Einfluss auf die Weiterentwicklung von C# und .NET haben wird. F# hat dazu beigetragen, dass C# 2.0 Generics erhalten hat. Für C# 3.0 und LINQ wurden weitere Konzepte der funktionalen Welt in die objektorientierte Welt übertragen: Typinferenz, Lambda Ausdrücke und das sehr esoterische Konzept der Monadentheorie. Ich spekuliere dass C# 5.0, nachdem C# 4.0 Features aus der dynamischen Welt bekommen hat, wieder Konzepte aus der funktionalen Welt adaptieren wird. Meine Wunschfeatures für C# 5.0 sind: Pattern Matching, erweiterte Typinferenz, und Metaprogrammierung.

Ich glaube, dass man folgendes plakativ von F# sagen kann (andere funktionale Sprachen eingeschlossen):

Dank F# gibt es Generics. Dank F# gibt es Lambda Ausdrücke. Dank F# gibt es LINQ.

Danke F#!

Ausblick

Ich habe vor ein paar grundlegende Blogeinträge zu F# zu schreiben. Im nächsten Blog Eintrag wird es darum gehen, warum man eigentlich F# verwenden sollte.

1 Kommentar:

Peter Gfader hat gesagt…

Looking forward to your next posts about F#

lg